AKTUELLES
Resolve Network
Ausschreibung für Mediationen und Supervision
Seid ihr als Gruppe, Initiative oder Verein auf der Suche nach einer Mediation oder Supervision und seid ihr aufgrund von fehlender Finanzierung nicht in der Lage diese zu beauftragen? Wir als Resolve Network bieten zunächst von Oktober bis Ende Februar 2024 kostenlose Mediationen und Supervisionen für Gruppen, Initiativen und Vereine, die im Bereich rassismuskritischer Arbeit tätig sind. Wir freuen uns über eure Anfragen! Unten findet ihr die wichtigsten Fragen für die Erstellung der Anfragen. Die Mediationen und/oder Supervisionen werden von den Mitgliedern der AG von Resolve Network durchgeführt. Wir haben Kapazitäten für eine begrenzte Anzahl an Durchführungen und freuen uns über eure Anfragen bis zum 10.11.23.
Kriterien für die Auswahl
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Ihr seid eine Gruppe, Initiative oder gemeinnütziger Verein
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Ihr seid im Bereich rassismuskritischer Arbeit tätig: z.B. Beratung, Bildung, Advocacy, etc.
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Ihr habt für die Durchführung von Oktober bis Ende Dezember Zeit, mit dem Prozess anzufangen.
Was ist eine diskriminierungskritische Mediation?
Eine Mediation ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes, bei dem unabhängige Dritte die Konfliktparteien in ihrem Lösungsprozess begleiten. Wir definieren ein Konflikt als mediationsgeeignet wenn es auf der Personen - und Sachebene stattfindet und wenn alle Beteiligten einverstanden sind, mit einer oder mehreren externen Personen zu arbeiten. Wenn es dann nun eine Organisation/Initiative ist, die sich eh an den Linien thematisch zu Identität und Diskriminierung bewegt, dann gibt es natürlicherweise auch intern Konflikte. Denn Diskriminierungen sind schmerzhaft und diskriminierungskritisch zu sein, erfordert eine aktive und stetige Arbeit. Hier kommt es leider oft auch zu Diskriminierungen innerhalb von Teams. Eine diskriminierungskritische Mediation ist somit, zwar ein gern genutztes Tool, zur Bearbeitung einzelner diskriminierender Konfliktfälle und doch nicht neutral. Diskriminierung sind Gewaltstrukturen, den entgegenwirkt werden muss und gemeinsam in Teams angegangen werden muss.
Als Netzwerk wollen wir konkretisieren wie das aussieht und gezielt an Themen arbeiten, die zu oft vernachlässigt werden, weil sie vielleicht Schmerz auslösen oder zu kompliziert erscheinen und die Harmonie stören. Wir widmen uns Konflikten, die nicht nur zwischenmenschlich stattfinden, sondern auch historisch z.B. durch kolonialherrschaftliche Ideologien gewachsen sind und Institutionell und strukturell immer noch verankert sind. Dadurch streben wir an eine Plattform für die Mediation/Supervision zu schaffen, das sich außerhalb der Mainstream Konzepte von Mediation/Supervision bewegt.
Mediatior:innen und Supervisior:innen sind zwingend angehalten sich demnach auch in Konflikte diskriminierender Natur sich machtkritisch zu positionieren. Nicht unbedingt im direkten Bezug auf einen konkreten Konflikt, sondern auf die gesellschaftlichen Faktoren von Machtverhältnissen.
Wir bieten die Möglichkeit, den Raum für einen solchen Prozess zu halten. Wir betrachten uns als unparteiisch, sind jedoch entschlossen, ein Bewusstsein für Machtdynamiken zu schaffen. Daher würde sich das Erstgespräch auf die vorhandenen Strukturen konzentrieren, um einen konstruktiven Prozess für alle Beteiligten zu ermöglichen. Das Verständnis dieser subtilen Mechanismen ermöglicht einen fairen Konsens.
Resolve Network
Resolve Network ist ein bundesweites Netzwerk von diskriminierungskritischen und diskriminierungserfahrenen Mediatior:innen und Supervisior:innen. Dabei beschäftigen wir uns mit dem Ansatz "Mediation mit Positionalität", das heißt, den Konflikt innerhalb von Machtstrukturen zu verorten sowie die Positionalität von den Konfliktbeteiligten, aber auch von den Mediator:innen zu berücksichtigen.
Wir wollen durch das Netzwerk einen Fokus auf machtkritische Mediation und Supervision setzen. Denn wir machen die Erfahrung, dass Konflikte sehr oft mit Privilegien und Diskriminierungen in Verbindung stehen.
Wir möchten durch Netzwerktreffen und Schulungen, uns gegenseitig stärken und gemeinsam Qualitätsstandards entwickeln, anders als bei bereits vorhandenen Standards der klassischen Mediation und Supervision.
Resolve Network ist ein Projekt von Loom e.V. und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.
Wichtige Punkte für die Erstellung der Anfrage:
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Name und Email-Kontakt der Ansprechperson
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Wer fragt an? Kurze Beschreibung der Gruppe, Initiative oder des Vereins und Link der Webseite oder Instagram, falls ihr sie habt.
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Wie viel Zeit plant ihr dafür? Geht es um einen punktuellen Termin oder um mehrere Treffen? Hier geht es nur um eine Einschätzung von eurer Seite. Dies kann während der Bearbeitung und Vorbereitung angepasst werden.
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In welchem Zeitraum soll das Format stattfinden? Schickt gerne Terminvorschläge.
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Wie habt ihr von der Ausschreibung erfahren?
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Habt ihr konkrete Bedürfnisse, die ihr gerne gleich bei der Anfrage mitteilen möchtet?
Sendet diese Fragen bis zum 10.11.23. an florencia.loom@gmail.com und loom.verein@gmail.com